Kanntest du Baiersbronn oder die Traube Tonbach schon vorher?
Nur vom Hörensagen. Ist jetzt vielleicht nicht die erste Destination für einen internationalen Impresario wie mich. Alleine schon, weil es in dem engen Tal so schwer ist, meinen Privatjet zu landen. Aber wirklich, jedes Mal wenn ich in den Bergen bin, egal ob in den Alpen oder im Schwarzwald, genieße ich diese Ruhe sehr. Man geht ein paar Viertelstunden spazieren, so wie von der Traube Tonbach aus Richtung Satteleihütte, und man ist total draußen, im besten Sinne. Baiersbronn ist einfach eine dieser Oasen, in der man total runterkommen kann. Auch menschlich. Alle sind gut drauf und geben ihr Bestes, damit man sich willkommen fühlt und einfach mal treiben lässt. Geiler Pool, übrigens.
Wieso warst du überhaupt hier?
Na, um wenigstens einmal die Woche ordentlich zu essen. Als das Angebot kam, bei Torsten Michel mitmachen zu dürfen, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich bin ehrlich fasziniert von solch konstanter Exzellenz. Vor allem, wenn man sie essen kann.
Und mit welcher Ausrede hast du diesen Ausflug in deinen vollen Terminkalender gepackt? Als Aufgabe von Klaas?
Nein, nicht für eine meiner TV-Sendungen. Es wäre vermutlich auch im totalen Chaos geendet, wenn ich als Challenge wie ein Hummer gekocht worden wäre oder sowas krankes. Sondern für mein Magazin namens JWD, das ich jetzt seit einem knappen Jahr herausgebe. Darin kann ich ein bisschen erwachsener sein, eben auch mal in eine Drei-Sterne-Küche gehen und alles kaputt machen. Sieht man auf den Fotos ja nicht. Die Geschichte aus der Schwarzwaldstube ist sogar eine Titel-Story geworden! Und ganz ehrlich, mein Freund Tim Mälzer war mal hier, für seine Sendung „Kitchen Impossible“. Der hat sich auch nicht besser angestellt, sagten die Jungs in der Küche.
Ehrlich?
Sagen wir es so: Tim macht das schon ganz gut. Aber Genie kann man nicht lernen. Torsten und ich verstehen uns da. Aber ich überlege noch, ob ich nicht lieber Sommelier wäre. Ich habe den Weinkeller gesehen. Ich meine: die Weinkeller, im Plural. Danach konnte ich eine halbe Stunde nicht mehr sprechen vor Ehrfurcht. Und wir wissen alle, wie selten das bei mir vorkommt.