Der Wald war schon immer ein Ort voller Mythen und Wunder, zumindest in den Geschichten, die wir als Kinder erzählt bekamen. Wie fantastisch der Wald tatsächlich ist, beginnen Wissenschaftler erst langsam zu verstehen. Fest steht schon jetzt: der Wald hat eine heilende Wirkung auf den menschlichen Organismus und dieser gesundende Effekt geht tiefer und ist umfassender, als man lange geglaubt hat.
Dass ein Spaziergang im Grünen Geist und Körper erfrischt, stärkt und ausgleicht, darauf können sich die meisten Menschen einigen. Nach einem Aufenthalt im Wald fühlen sie sich erholt, der Kopf wird frei, der Schlaf in der Nacht ist tief und erholsam. Tatsächlich hat man herausgefunden, dass sich beispielsweise das Grün von Buchenblättern positiv auf Körper und Psyche auswirkt. Und schaut man in den Körper eines Waldspaziergängers, stellt man schon nach 20 Minuten im Grünen fest: das Herz schlägt ruhiger, der Blutdruck sinkt und nur noch wenige Stresshormone zirkulieren im Blut. Stattdessen trifft man dort vermehrt Killerzellen an – jene kraftvollen Einheiten des Immunsystems, die Krankheitserreger und potentielle Tumorzellen bekämpfen.
Eine Studie aus Kanada, die den Gesundheitszustand von 30.000 Bewohnern Torontos mit den Standorten von 500.000 Bäumen abgeglichen hat, stellte fest: Je mehr Bäume in einem Viertel wuchsen, desto gesünder waren die Menschen, die dort lebten. Vor allem Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und sogar Krebserkrankungen wurden in den grünen Teilen der Metropole seltener diagnostiziert als in den zubetonierten.